Reiseberichte aus dem Sanella-Album Afrika |
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Als wir wenig später in die Werkstatt gingen, konnte ich erstmalig unseren Jeep, der hier für die große Reise ausgerüstet wurde, bewundern. Es war ein Fahrzeug, wie ihr es ja kennt; aber eine besonders für die Tropen entwickelte Bereifung fiel sofort ins Auge. Auch ein Radioempfangsgerät und ein Kurzwellensender waren eingebaut, dazu eine besondere Ausrüstung mit Beilen, Schaufeln, Hebewerkzeugen, Tarnmatten und ähnlichem. Verschmitzt lächelnd wies Mr. Brand auf kleine Raffinessen, wie zum Beispiel einen elektrischen Rasierapparat, auf den er nicht verzichten wollte. Besonders stolz war er auf seine "Hausapotheke", eine Sammlung guter Brandys - amerikanischer Schnäpse. Auch meine Ausrüstung wurde nach den Wünschen Mr. Brands vervollständigt, dazu erhielt ich eine Mundharmonika, die ich mir schon lange gewünscht hatte. Nachdem die letzten Vorbereitungen getroffen waren, ging es auf in die Karrasberge. An den trockenen Gebirgshängen ragten aus dem felsigen Gesteinsboden ungewöhnlich dicke, bis zu zehn Meter hohe Stämme mit einer kleinen, eigenartig geformten Baumkrone in den Himmel. Das waren Köcherbäume, die der Landschaft einen seltsamen Charakter verleihen und aus deren Holz die Hottentotten Köcher für ihre Pfeile herstellen. Auch sonst haben diese Bäume mit einem Köcher viel Ähnlichkeit, sie sind innen hohl. Das Regenwasser sammelt sich darin, und in trockenen Zeiten lebt der Baum von dieser Wasserreserve. |
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HOTTENTOTTEN, EIN AUSSTERBENDES VOLK Südlich des Oranjeflusses trafen wir in der Nähe von Kakamas am Ufer eines träge dahinfließenden Wassers auf einen Hottentottenkral. Wie oft schon hatte ich die Bezeichnung: "Du Hottentotte" zum Scherz gebraucht. Nun standen wirkliche Hottentotten vor mir, und ich hatte Gelegenheit, sie zu beobachten. Es sind keine Neger, sondern kleine schmutziggelbe Kerle, mit platter Nase und dichtverfilztem Haar. Sie gehören zu den Hamiten, und ihre Zahl verringert sich von Jahr zu Jahr. Es ist ein aussterbendes Volk. In den Jahren 1904 bis 1905 wurden sie durch den Hottentottenaufstand in Deutsch=Südwestafrika in aller Welt bekannt. Damals waren sie noch recht kriegerisch, heute aber leben sie als Viehzüchter oder Arbeiter in den neugegründeten Industriebezirken und in den Städten. |
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Karasberge, Köcherbäume, Hottentottenaufstand, Oranjefluss, Kakamas |
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